High School in Kanada

Leonie - Region Vancouver, Langley

Wie aus 5 Monaten die beste Zeit meines Lebens wurde 

Ein Schulhalbjahr in Kanada verbringen – ein großer Traum von mir, der dieses Jahr in Erfüllung gegangen ist und mir bis jetzt die beste Zeit meines Lebens bereitet hat.

´´Kanada? Zieh dich nur warm an und pass vor den Bären auf…´´ Diese stereotypen Gedanken konnte ich mir von vielen Freunden vor meinem Flug anhören. Ich hingegen kann seit dem 27. August 2017 noch so einiges mehr mit dem Begriff Kanada verbinden, denn zu diesem Zeitpunkt begann meine Reise in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Was ich bis jetzt aus meinem Auslandsaufenthalt an Erfahrungen und Eindrücken mitgenommen habe, ist eigentlich unmöglich in Worte zu fassen. Es gibt so viel zu berichten, dass man ganze Romane schreiben könnte. Was ich damit sagen möchte, ist, dass dieser Artikel meinem einzigartigen Erlebnis in Kanada wohl niemals gerecht werden kann, dennoch werde ich versuchen, euch hiermit einen kleinen Einblick in mein Leben in Kanada zu verschaffen.

Was habe ich also hier in Kanada schon alles erlebt? So viel, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll!

Ein wichtiger Teil meines Lebens hier ist natürlich meine Gastfamilie. Sie besteht aus einer 13- und einer 14-jährigen Gastschwester und natürlich meinen Gasteltern. Ich fühle mich wirklich wohl hier und bin sehr gut in das Familienleben eingebunden. An den Wochenenden unternehmen wir oft etwas zusammen; an Weihnachten zum Beispiel waren wir auf einem deutschen Weihnachtsmarkt in Vancouver und haben deutsche Weihnachtsplätzchen gebacken und Schnitzel gekocht. Sie sind wirklich interessiert an meinem  Leben in Deutschland und bringen mir ihr kanadisches Leben und ihre Kultur mit jedem Tag, den ich hier bin, näher. 

Mindestens genauso wichtig wie eine gute Gastfamilie sind natürlich auch gute Freunde – und glaubt mir, hier gibt es jede Menge Möglichkeiten, um neue Menschen kennenzulernen! Bereits auf dem Flug nach Vancouver konnte ich Freunde gewinnen. Die anschließenden Orientation Days haben auch eine sehr gute Möglichkeit dafür geboten neue Menschen kennenzulernen, da wir alle in derselben Situation waren. Man kann so viele nette Freunde aus den verschiedensten Teilen der Welt kennenlernen und das ist etwas, das einen Auslandsaufenthalt so besonders macht; wann sonst hat man diese tolle Gelegenheit sich mit Menschen aus aller Welt anzufreunden? Ich zum Beispiel habe Freunde aus Mexiko, Kolumbien, Spanien, Italien, Japan, China, Korea, Kanada und schließlich sogar dem Iran oder der Türkei kennengelernt. Wir gehen oft ins Kino, in die Mall, zu Starbucks oder fahren nach Vancouver. Ansonsten gibt es überall Community Center, in denen man sich gut treffen kann, um Ping Pong, Air Hockey, Basketball, Gesellschaftsspiele, PlayStation oder Billiard zu spielen. Durch meine Freunde konnte ich auch viele Dinge über ihre Kultur und Sprache lernen und ich bin dankbar dafür, durch Kanada diese tollen Menschen kennengelernt zu haben!

Während meines Aufenthaltes hier habe ich auch meine Gastfamilie gewechselt. Das war eine von wenigen Sachen, die ich vor meiner Reise nach Kanada ´befürchtet´ habe. Natürlich war es keine tolle Erfahrung, doch meine Homestay Koordinatorin und meine Ansprechpartner in Deutschland haben mir sehr gut geholfen und waren für alle Fragen und Probleme für mich da. Bessere Ansprechpartner sowohl zuhause, als auch hier in Kanada hätte ich mir nicht wünschen können.

Auch der kanadische Schulalltag ist definitiv anders als der in Deutschland und bringt einige positive Überraschungen mit sich. Der School Spirit ist groß und die Schule ist sehr bemüht darum, dass wir Schüler uns wohlfühlen und positive Erlebnisse erleben. Tage wie Pyjama Days, an denen alle Schüler Hot Chocolate bekommen und in Sweatpants rumlaufen oder Orange Shirt Days werden mir in Erinnerung bleiben. Die ganze Weihnachtszeit über wurden diverse Events wie Karaoke angeboten; am letzten Schultag haben die Lehrer im Treppenhaus den Schülern Weihnachtslieder vorgesungen und eine abschließende Assembly mit der Schulband sollte uns in Weihnachtsstimmung bringen. An meiner Schule wurde ebenfalls eine bekannte Serie ´Riverdale´ gedreht und wir hatten das Glück einige Schauspieler zu treffen und Komparsen zu sein.

Auch die Vielzahl an Fächern ist viel kreativer als in Deutschland. Neben ´normalen´ Fächern wie Mathe, Englisch und Sport habe ich hier zum Beispiel auch Law, Ceramics, Food Studies, Drama und Interior Design. Die Fächer gefallen mir sehr gut und ich kann jedem nur dazu raten, ´exotische´ Fächer, die nicht in Deutschland angeboten werden, zu wählen. Außerdem sind Fächer wie Drama oder Food Studies super, um viele neue Menschen kennenzulernen und auf sie zuzugehen. Die Schule und der School District bieten oft Trips für International Students an, die auch eine sehr gute Gelegenheit dazu bieten, neue Freunde kennenzulernen. Hier war ich zum Beispiel schon in Victoria, der Provinzhauptstadt, in einem Klettergarten und diesen Monat werde ich nach Sun Peaks Ski fahren gehen.

Was ich jedem, der ins Ausland geht empfehlen kann ist: Sei offen für Neues, sammle Erfahrungen, passe dich an und - vor allem – ergreife jede Möglichkeit, um Menschen kennenzulernen und auf sie zuzugehen, außerdem solltest du mit ihnen kommunizieren und in Kontakt bleiben! Last but not least: Lass dich von negativen Erfahrungen nicht unterkriegen, genieße die Zeit und mache das Beste aus ihr, denn sie geht viel zu schnell vorüber… 

Es ist schwer zu beschreiben wie dankbar ich für alle diese positiven Erfahrungen und neue Freundschaften bin. Die 5 Monate in Kanada sind definitiv die besten meines Lebens und ich kann nur jedem raten, die Chance ins Ausland zu gehen zu ergreifen und die beste Zeit seines Lebens zu erleben! Kanada ist atemberaubend. Kanada ist unbeschreiblich. Vor allem aber ist Kanada mein zweites Zuhause geworden und ich werde es vermissen!