High School in USA

Eva - Kalifornien, San Francisco

Ich bin Eva und ich habe mich vor 2 Jahren entschieden, ein Jahr ins Ausland zu gehen. Ich wusste nicht genau, wohin, aber ich wollte einfach raus! Weg von zu Hause, von meinem Alltag, und weg von meinen Eltern (will ja irgendwie jeder Teenager). Ich wollte lernen, selbstständiger zu werden und nicht immer abhängig von anderen zu sein. Ich habe mich mit Lehrern und meinen Eltern unterhalten und wir entschieden uns für die USA. Mein Englisch war nicht allzu gut (2.4 im Zeugnis) und ich wollte unbedingt besser Englisch sprechen können.

Ich habe eine Bewerbung an die Carl Duisberg Centren geschickt und wurde zu einem Interview eingeladen. Ich war wahnsinnig aufgeregt, und ein paar Wochen später kam der Brief, dass ich aufgenommen wurde und eine Familie für mich gesucht wird. Ich hatte ganz schön viel zu tun, um mich vorzubereiten. Es war schon August und ich hatte immer noch keine Nachricht von Carl Duisberg bekommen. Meine Mama war schon am Verzweifeln und jedes Mal, wenn das Telefon geklingelt hat, habe ich gehofft, es wäre die Nachricht, dass sie eine Familie für mich gefunden haben.

Mitte August war es dann endlich soweit. Ich bekam den Anruf, auf den ich so lange gewartet hatte: "Hallo Eva, wir haben eine Familie für dich gefunden. In Kalifornien, nur 10 Kilometer von San Francisco entfernt." Oh mein Gott, ihr könnt euch nicht vorstellen, wie aufgeregt ich war. Ich konnte es nicht fassen. "Dein Schuljahr beginnt in 10 Tagen, das heißt, du musst in 3 Tagen abfliegen." Was?! Ich hatte noch keine Gastgeschenke, ich wusste nicht, mit wem ich wohnen werde und auch sonst nichts. Die Carl Duisberg Centren schickten mir ein paar E-Mails und Informationen über meine Gastfamilie. "2 Kinder (2, 4), junge Eltern (34,36) und die Berufe". Ich hätte es mir nicht besser vorstellen können. Ich habe natürlich sofort eine E-Mail an meine Gastfamilie geschrieben, und wir haben uns ca. 4 E-Mails geschickt und ich hatte ein Foto von ihnen.

Drei Tage später hieß es dann "Goodbye, Germany". Der Abschied viel nicht allzu schwer und ich war mir ziemlich sicher, dass es eine gute Zeit und Erfahrung für mich werden würde. Im Flugzeug saß ich neben einem anderen Jungen, der mit den Carl Duisberg Centren für ein Semester in die USA reiste. Als wir ankamen, mussten wir sogar weinen, weil wir uns so freuten. Zuerst habe ich meine Gastfamilie nicht gesehen, aber als ich dann 10 Minuten gewartet habe, kam mein Gastvater Eric und hat mich gleich umarmt. Er hat Dreadlocks und einen langen Bart und meine Gastmutter Mona hat auch sehr lange Haare und die Kinder (Junge und Mädchen), hatten auch lange Haare. Wir sind vom Flughafen in ihrem VW-Bus durch San Francisco bis zu ihrem Haus gefahren. Es war wunderschön.

Nach zwei Wochen in der Schule war ich mit ein paar Freunden bei Lagerfeuern am Strand und wir waren schon surfen. Ich habe festgestellt, dass ich kaum Heimweh hatte und ich war mir so sicher, dass ich mehr Heimweh nach den USA haben würde, wenn ich wieder zurück in Deutschland bin.

Nach einer Weile hat mir mein Freund gesagt, dass er sich in mich verliebt hatte und ich mochte ihn auch. Im November hat er mich dann gefragt, ob ich nicht sein Girlfriend sein wollte und ich habe mich entschlossen, ja zu sagen. Ich kann nicht sagen, ob es die richtige oder die falsche Entscheidung war, weil wir eine wirklich wunderschöne Zeit zusammen hatten, aber ich hätte bestimmt auch eine schöne Zeit mit anderen Leuten gehabt. Wir waren für 6 Monate zusammen und manchmal denke ich mir, dass er mein erstes High School Year ziemlich beeinflusst hat.

Meine Familie war nicht sehr streng und sie waren immer offen für neue Dinge und meine Gasteltern haben sich auch mit meinem Freund schnell angefreundet. Wir hatten Familienausflüge zusammen und manchmal waren wir Nächte lang beschäftigt, um Aufsätze für die Schule zu schreiben, weil mein Englisch nicht allzu gut war. Ich habe ca. alle zwei Wochen mit Leuten in Deutschland geskyped und leider hatte ich zu fast all meinen Freunden den Kontakt abgebrochen, weil es schwer war, immer mit beiden Ländern in Kontakt zu stehen. Ich hatte auch mein Facebook gelöscht, weil ich mich einfach besser auf mein Leben in den USA konzentrieren konnte.

Meine Betreuerin war sehr nett. Wir hatten jeden Monat ein Treffen mit all den Austauschschülern in meiner Stadt und es war immer ziemlich lustig. So konnte ich auch mehr über andere Kulturen und Sprachen lernen. Im April hatte ich mich dann entschieden, zu bleiben. Ich hatte so viele Freunde gefunden und ich habe einfach festgestellt, dass ich hier glücklicher war als in Deutschland. Ich habe mich mit meinem Vater unterhalten und jetzt bin ich gerade dabei, mich für Universitäten zu bewerben und ich werde im Juni meinen offiziellen Abschluss haben, wo mich meine Familie besuchen wird. Im Februar bekomme ich meinen Führerschein und ich wohne mittlerweile mit meiner Freundin und ihrer Mutter und bin mit einem neuen Visum in den USA, das für die nächsten fünf Jahre gültig ist. Mein Deutsch ist bestimmt ganz schön schlecht, haha. Aber ich hoffe, ihr könnt alles verstehen.

Hier ein paar Tipps: Lass einfach alles auf dich zukommen; mach dir keine Hoffnungen oder Vorstellungen; du kannst immer abbrechen oder Gastfamilie wechseln; versuche auf eigenen Beinen zu stehen.

I hope all of you will have such a great experience as I do!