Ich bin mittlerweile schon 4 Monate in Goessel, Kansas. Es ist ein kleines Dorf mit etwa 500 Einwohnern mitten in Kansas. Ich lebe hier auf einer Farm mit Kühen, Katzen, Hühnern, einem Pferd und einem Lama. Ich musste mich erstmal an das Landleben gewöhnen, aber mittlerweile liebe ich es hier und kann es kaum glauben, dass ich jemals in einer Großstadt gelebt habe. Manchmal helfe ich auf der Farm, was immer sehr lustig ist!
Ich habe besonderes Glück mit meiner Gastfamilie, ich habe 4 Gastgeschwister (Jacob 18, Rebekah 16, Bethany 11, Samuel 10) und ich verstehe mich mit allen super. Ich werde wie eine Schwester bzw. Tochter behandelt! Da ich meine Gastfamilie schon im Dezember bekommen habe, hatte ich schon sehr viel Kontakt, besonders mit meiner 16-jährigen Gastschwester Rebekah, mit der ich mich von Anfang an super verstanden habe. Sie hat mir in den ersten Tagen viel geholfen, mich in der Schule zurechtzufinden und ich wurde sofort allen ihren Freunden vorgestellt.
Zuerst war ich nicht sehr begeistert, dass die Schule nur 80 Schüler hat, aber es ist echt eine tolle Erfahrung. Am ersten Schultag kannten mich alle schon und alle waren sehr herzlich und persönlich. Besonders cool ist, dass ich viele verschiedene Aktivitäten und Sportarten ausprobieren kann! Ich wurde in der ersten Woche in die Schülervertretung gewählt, ich bin im Cross Country Team gewesen und momentan spiele ich Basketball. Ich bin außerdem in FCCLA (Family, Career and Community Leaders of America). Diese Aktivitäten haben mir am Anfang des Jahres sehr geholfen, Freunde zu finden, besonders Sport spielt eine sehr wichtige Rolle hier, aber auch die Band und der Chor sind unglaublich kommunikativ!
Das Verhältnis von Schülern und Lehrern ist sehr gut, meine Lehrer sind eher wie gute Freunde! Ganz anders als in Deutschland wird der Spaß in der Schule nie vergessen! Ich habe Band, Chor, Kunst, American History, Foundation of Childhood Development, Culinary Arts, Spanisch und Englisch belegt und bin sehr zufrieden mit meinem Stundenplan. Die Schule ist relativ einfach und es ist keine große Kunst, gute Noten zu bekommen. Ich freue mich jeden Tag für die Schule aufzustehen, es macht unglaublich viel Spaß!
An den Wochenenden waren wir oft bei Football-Spielen, um unsere Schule anzufeuern oder wir haben meinen großen Gastbruder im College besucht, was immer sehr lustig war! Alle meine Freunde haben mit 14 Jahren ihren Führerschein und ihr eigenes Auto bekommen, so dass wir viel unternehmen konnten! Wir waren fast jede Woche im Kino oder haben uns Filme ausgeliehen.
Jede Woche gehen wir in die Kirche, der Gottesdienst ist viel moderner, als ich es ich aus Deutschland gewöhnt war. Jeden Mittwoch gehe ich zur Jugendgruppe mit meiner Gastschwester und dort habe ich auch sehr viele nette Leute kennengelernt.
Meine Gastfamilie hat von Anfang an versucht, mit mir viele aufregende Sachen zu unternehmen, wir waren zum Beispiel in Oklahoma und meine beiden Gastschwestern, meine Gastmutter und ich haben zusammen am Color Run teilgenommen. Im März möchten wir alle zusammen nach Florida und Georgia fahren, um Urlaub zu machen! Thanksgiving war auch eine ganz besondere Erfahrung. Meine Gasteltern kochen manchmal deutsches Essen für mich, wie zum Beispiel Spätzle mit Wiener Schnitzel, was mich natürlich immer sehr freut.
Da meine Gastschwester wie ich auch ein Junior ist (11. Klasse), haben wir uns verschiedene Colleges angeschaut, was mir auch richtig gut gefallen hat! Am liebsten würde ich hier bleiben und an der Kansas State University studieren!
Ich beneide jeden, der sein Auslandsjahr noch vor sich hat. Die Zeit vergeht echt wie im Flug! Es ist viel besser, als ich es erwartet habe und ich habe definitiv ein zweites Zuhause hier gefunden! Kurz vor dem Abflug wurde es mir schon ein bisschen mulmig, aber ich bin froh, dass ich den Schritt gewagt habe! Es lohnt sich!
