High School in Irland

Ida - Sligo, Mercy College

Hi, ich bin Ida und war für einen Term (also ca. 4 Monate) in Irland. Ich lebte außerhalb der wunderschönen Stadt Sligo, wo ich das "Mercy College" besucht habe.

Ich würde euch gern von meiner Zeit berichten, damit ihr euch grob vorstellen könnt, was euch erwarten könnte. Am Ende werde ich euch auch noch von meinen persönlichen Tipps erzählen, damit ihr euer Auslandsjahr so toll wie möglich gestalten könnt :)

Meine Gastfamilie war ein Traum! Sie waren so lieb zu mir und haben mich wie einen Teil ihrer Familie behandelt. Natürlich war ich sehr aufgeregt, bevor ich angekommen bin, doch durch ihre Gastfreundschaft ist das schnell verflogen und ich habe mich direkt zuhause gefühlt. Meine Gastfamilie bestand aus einem älteren Ehepaar, dazu hatte ich noch eine 21-jährige französische und 14-jährige spanische Gastschwester. Ich habe mich mit allen sehr gut verstanden. Selbstverständlich gab es zwischendurch auch mal kleine Auseinandersetzungen, diese konnten wir aber meistens schnell klären.

Zu meiner Schule muss ich sagen, dass ich auf eine reine Mädchenschule gegangen bin. Das war deshalb auch sehr anders im Vergleich zu Deutschland. Ich würde sagen, es war teilweise schwieriger, sich zu integrieren, da es wirklich sehr feste Gruppen gab. Ein riesiger Vorteil war aber die entspannte Atmosphäre. Man konnte alles sagen und hat sich wirklich nie unter Druck oder irgendwie komisch gefühlt. Ich habe dann doch relativ schnell gute Freundinnen gefunden, mit den ich dann viel Zeit verbracht habe.

In Bezug auf den Unterricht hat die Schule mir sehr viel Freude bereitet. Ich war im 5th year und konnte daher Fächer wählen, wobei ich mich für Biologie, Musik und Home Economics als Wahlfächer entschieden habe. Zusätzlich hatte ich Mathe, Englisch und Religion, da die Schule katholisch war. Hier muss ich sagen, dass dieses System auch immer von Schule zu Schule variiert. Eine meiner Freundinnen war zum Beispiel in Mullingar und hat dort 5 Fächer wählen können. Die Fächer waren sehr interessant, und ich hatte viel Spaß beim Lernen. Die Schule ist schon sehr anders im Vergleich zu Deutschland, aber man gewöhnt sich dran. Die Sachen, die ich besonders cool fand, waren: Dass die Schule um 9 Uhr angefangen hat, dass jedes Fach nur eine Stunde ging und dass die mündliche Note oder Mini-Tests eigentlich gar nicht zählen.

Das Englisch der Iren fand ich generell sehr leicht zu verstehen. Tatsächlich wurde mir aber auch erklärt, dass der Akzent sich an der Küste in Grenzen hält und innerhalb des Landes viel schlimmer ist. In den ersten Tagen hatte ich natürlich teilweise Probleme, die sind dennoch sehr schnell verflogen.

Meine Tipps:

1. Nerv' alles und jeden, den du siehst.

Egal, ob es deine Gastfamilie oder Personen deiner Schule sind. Versuch' möglichst viel Englisch zu sprechen und dich am Anfang vor allem aufzudrängen. Von nichts kommt nichts. Denn behalte immer im Kopf, dass die Iren alle schon Freunde haben! Sie brauchen dich nicht, aber du brauchst sie! Also mach' dich bemerkbar, auch wenn du dafür möglicherweise deine "comfort zone" verlassen musst.

2. Sei offen.

Versuch wirklich erstmal, zu jedem offen zu sein. Auch wenn dich Leute ansprechen, bei denen du dir denkst: "Mit denen würde ich normalerweise nicht abhängen." Jeder Kontakt kann dir helfen, um weitere zu knüpfen.

3. Erwarte nicht zu viel.

Versuche deine Erwartungen, so gut es geht, zu reduzieren. Ich weiß, man stellt sich gerne eine tolle Gastfamilie vor und hofft auf viele Freunde, aber das hilft nicht weiter. Denn wenn du viele Erwartungen mitbringst, kann man enttäuscht werden. Ohne große Erwartungen kann man nur überrascht und erfreut werden.

4. Auf neue Sachen einlassen.

Vor allem in Bezug auf deine Gastfamilie ist es sehr wichtig, Ungewohntes zu akzeptieren. Es wird ganz anders sein, als du es von zuhause kennst, aber das musst du ebenfalls akzeptieren. Du bist dort, um neue Erfahrungen zu machen. Natürlich fand ich einige Sachen, die meine Gastfamilie gemacht hat, auch komisch, aber ich habe es hingenommen. Sie werden sich nicht dir anpassen. Du musst dich ihnen anpassen.

5. Probleme ansprechen.

Wenn du ein Problem hast, dann sprich darüber. Wichtig dabei ist: erstmal mit den Leuten vor Ort! Ich weiß, es ist schwer, auf Leute zuzugehen, um ein Problem aus der Welt zu schaffen. Aber wie schon in Punkt 1 erwähnt: Von nichts kommt nichts! Wenn du beispielsweise ein Problem damit hast, dass deine Gastfamilie dich nie fragt, ob du mit ihnen spazieren gehen möchtest, können sie das ja gar nicht ahnen. Deine Gastfamilie meint alles, was sie macht, überhaupt nicht böse, und in so einer Situation musst du dann auch einfach mal auf sie zugehen. Denn wenn du ihnen nicht sagst, dass du gerne mitkommen möchtest, können sie das auch nicht erahnen. In so einem Fall kann dir auch die Organisation oder deine Familie zuhause nicht weiterhelfen. Erst selbst versuchen, und wenn das nicht funktioniert, kann man ein Gespräch mit der Organisation führen.

Zum Schluss möchte ich euch nur noch mitgeben, positiv zu bleiben und versuchen, alles zu genießen. Viel Spaß, ihr werdet es nicht bereuen!