High School in Neuseeland

Patrizia - Tauranga, Te Puke High School

Kia Ora,
nun bin ich schon wieder zurück in Deutschland. Neuseeland ist ein wahrer Schatz für Menschen, die ihre Sprache verbessern wollen. Die Zeit in Neuseeland ist unvergesslich. Ich beneide jeden, der die Möglichkeit hat, in nächster Zeit dort hinzufliegen. Keine Sekunde habe ich bereut. Ich habe viel unternommen. Meiner Meinung nach ist ein Jahr nicht lang genug, um alle Möglichkeiten, die Neuseeland bietet auszuschöpfen, aber ich habe mir so viel wie möglich angesehen.

Ende Juli bin ich mit einer Freundin aus Köln nach Neuseeland geflogen. Es war das erste Mal, dass ich geflogen bin und ich war sehr aufgeregt. Aber Fliegen ist etwas Wunderschönes. Wir sind gemeinsam von Frankfurt nach Kuala Lumpur und von Kuala Lumpur nach Auckland geflogen. Wir hatten eine Menge Spaß im Flugzeug. Für jeden von uns war klar, dass wir noch deutsch reden, solange wir Neuseeland nicht erreicht haben. Sobald wir in Auckland gelandet waren, wurden wir mit einem Shuttle zu unseren Gastfamilien in die Nähe von Tauranga gebracht. Es war zunächst sehr verwirrend, auf der linken Seite ins Auto zu steigen und auch auf der linken Straßenseite zu fahren.

Es war 5 Uhr früh, als ich bei meinem „neuen Zuhause“ angekommen bin. Kaum hielt das Auto, lief meine Gastmutter aus dem Haus und umarmte mich. Sie ist sehr freundlich und offen. Sie war die ganze Nacht wach gewesen, weil sie nicht wissen konnte, wann ich ankomme. Wir haben noch ein bisschen geredet, bevor ich schlafen gegangen bin. Jedoch hatte ich meinen Schlafanzug ganz unten in den Koffer gepackt, was dazu führte, dass ich erst meinen Koffer auspacken musste.

Meinen Gastvater und meinen Gastbruder (10) lernte ich am nächsten Tag kennen. Man merkt sofort, dass die Kiwis ein freundliches und zuvorkommendes Volk sind. Meine Gastmutter hatte eigentlich immer Freunde im Haus. Alleine war man nie. Es war immer unterhaltsam, und neue Leute hat man ständig kennengelernt.

Meine Gastmutter zeigte mir an meinem ersten Tag in Neuseeland Te Puke (kleiner Ort nahe Tauranga) und die Mall in Tauranga. Auf dem Rückweg nach Hause zeigte sie mir auch noch die Schule, auf die ich in der nächsten Woche gehen würde. Zu Fuß war diese in einer Viertelstunde erreichbar.

Von der Schule war ich begeistert. Sie besteht aus mehreren Häusern, in denen die verschiedenen Fächer unterrichtet werden. Komisch war, dass die Lehrer ein bestimmtes Klassenzimmer hatten, wo sie immer unterrichteten und die Schüler die Klassenräume wechseln mussten. Ein sehr interessantes Schulsystem.
Ich habe im ersten Halbjahr Dance, Biology, Chemistry, Sewing, Maths, English und Photography gewählt. Im zweiten Halbjahr habe ich Biology gegen Food and Nutrition, Dance gegen Agri-Horticulture getauscht und Maori Cultural Studies habe ich einfach nur zum Spaß gewählt. Auch sehr erstaunlich an diesem Schulsystem ist, dass man 5 Fächer an einem Tag hatte und die letzten beiden Fächer dann am nächsten Tag. Die Reihenfolge der Fächer blieb immer gleich.

Die Te Puke High School ist eine tolle Schule. Es ist ziemlich familiär, da die Schule nicht so groß ist, und die Lehrer bemühen sich, den Stoff im Tempo der Schüler durchzubringen. Für mich kam es zwar nicht auf die Noten an, denn ich bekam keine, aber die Lehrer haben uns verbessert, wenn wir Fehler machten, und sie haben uns die Möglichkeit gegeben, die Examen mitzuschreiben. Am Ende des Terms bekommt man immer einen Abschlussbericht, in dem die Leistungen des Schülers bewertet werden. Die Kiwis versuchen meistens das Gute in der Arbeit eines Schülers zu sehen und bewerten einen auch entsprechend.

Caroline (zuständig für International Students) und Jane (zuständig für Homestays) haben uns am ersten Schultag herumgeführt, uns gezeigt, wo welche Fächer unterrichtet werden und haben uns die Lehrer vorgestellt. Mit jedem Problem konnte man zu den beiden Frauen kommen und sie haben eine Lösung vorgeschlagen. Gemeinsam haben die beiden tolle Dinge auf die Beine gestellt, wie zum Beispiel, dass die International Students eine Woche vor den Ferien Ausflüge machen. Wir haben uns zusammen ein Maoridorf angesehen und wir sind zum Strand gefahren. Wir haben eine Rallye quer durch Tauranga gemacht und konnten uns danach aussuchen, ob wir eine Surfstunde nehmen möchten oder etwas anderes machen wollen, wie zum Beispiel den Mount Maunganui zu besteigen.

In den langen Ferien, im November, Dezember und Januar, habe ich eine Südinseltour gemacht. Meine beste Freundin, die aus Hamburg kommt und die ich in Neuseeland kennengelernt habe, war auch dabei. Schade war, dass diese Tour aus 8 Deutschen bestand. Bei diesem Abenteuer sind wir 10 Tage um die ganze Südinsel gefahren, mit einem Guide, der uns alles über die Gletscher und Museen erzählen konnte. Wir haben uns auch Wale angesehen und sind durch die „Lord of the Rings Fields“ geritten. Diese 10 Tage waren wirklich schön und wir alle haben Freundschaften geknüpft.

Ebenfalls in den Ferien habe ich mit meiner besten Freundin und ihren Gasteltern „Corn Evil“ besucht. Das ist ein Labyrinth in einem Maisfeld, allerdings stehen auf den Wegen „Zombies“, die einen erschrecken. Das war witzig. Es war stockfinster und die Schminke sah so echt aus.

Meine beste Freundin und ich sind auch mit ihren Gasteltern Boot gefahren. Auf dem Meer werde ich schnell seekrank, wie ein Angelausflug mit meinem Gastvater gezeigt hat, aber auf dem „Lake“ macht es richtig Spaß. Mit einem Speedboot fuhren wir über den See und haben dann einen „Cookie“, ein Luftkissen, zu Wasser gelassen, auf den man sich legen und festhalten musste, um nicht runterzufallen. Es macht wirklich Spaß, hinter dem Boot hergezogen zu werden. Am Schluss sind wir noch alle in den Hot Spa gegangen. Das ist sowas wie eine Therme, nur draußen.

Mit meiner Gastmutter war ich in Hobbiton. Es war wunderschön. Wir haben viele Fotos gemacht. Wir haben uns die Hobbithäuser von innen angesehen und auch das Wirtshaus, welches allerdings ein echtes Wirtshaus ist. Das spannendste war der Blick hinter die Kulissen, in die Hobbithäuser hinein. Ich könnte da sehen, wie die Kameraeinstellungen waren, um die Häuser so klein wirken zu lassen. Man geht einmal durch das ganze Auenland.

Ebenfalls mit meiner Gastfamilie und Freunden habe ich viele Partys besucht. Es ist sehr einfach, Freunde in Neuseeland zu finden, da die Kiwis sehr offen und entspannt sind. Wir haben eine Poolparty im Sommer gemacht, oder waren am Strand und haben dort gefeiert. Weihnachten war meine Schwester, die ebenfalls in Neuseeland war, bei mir zu Besuch. Wir haben gebacken und haben ein Slow-Motion-Video gedreht, welches ich für Photography brauchte.

Meine Gastmutter hat mich immer mitgenommen zum Einkaufen, denn dort haben viele Leute von meiner Schule gearbeitet.  Wir haben miteinander geredet, und dann in den Pausen in der Schule kamen wir oft auf dieses Gespräch zurück.

Alles in allem war Neuseeland die beste Zeit meines Lebens! Jeder, der die Möglichkeit hat, nach Neuseeland zu fliegen, sollte diese Möglichkeit auch wahrnehmen und sollte sich in dieser Zeit alles genau anschauen, denn dort sind nicht mal die Museen langweilig.

Alles ist sehr spannend und offen. Ich habe diese Zeit sehr genossen!