High School in Neuseeland

Familie P. – Abel Tasman National Park, Motueka High School

Direkt zu Beginn können wir allgemein festhalten, dass unsere Erwartungen und Hoffnungen an das Programm und die Organisation von Seiten von CDC und der Motueka High School vollkommen erfüllt wurden. Zu jedem Zeitpunkt fühlten wir uns umfassend informiert und über den aktuellen Stand und die weiteren Abschnitte im Bewerbungsprozess, bei der Visumsbeantragung und der Reise nach Neuseeland auf dem Laufenden gehalten. Es lief alles reibungslos und zu keinem Zeitpunkt kam so etwas wie Nervosität auf.

Die Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit der Gastgeberfamilie in Neuseeland machte dann zusätzlich klar, dass Sophia in den besten Händen sein würde. Dieser Eindruck hat sich von der Minute der Ankunft am Flughafen Nelson bestätigt und uns wurde noch am gleichen Tag von Sophia mitgeteilt, dass wir sie vermutlich nicht wieder sehen würden, es sei denn, wir kämen nach Neuseeland. ;-)

Einen winzig kleinen Dämpfer der Euphorie gab es dann am zweiten Tag nach der Ankunft, also am Samstag, den 15. Juli. Offenbar war der Adrenalinüberschuss durch die lange Reise und die Zeitumstellung dann verbraucht und das lange Wochenende in NZ (Freitag Matariki und Samstag/Sonntag arbeits- und schulfrei) ließen bei Sophia die Befürchtung aufkommen, dass ihr langweilig sein würde, wenn dies 1 Jahr so weiterliefe. Diese Befürchtungen konnten mit Schulbeginn am Montag, den 17. Juli ausgeräumt werden, als dann schnell klar war, dass es ein volles Programm geben würde mit neuen Gesichtern einheimischer Schüler und anderer Internationals (leider alle aus Deutschland momentan) von anderen Organisationen.

Sophia schilderte, dass es nicht einfach war, neuseeländische Freunde zu finden, dies aber nach ein paar Wochen gemeinsamem Unterrichts und insbesondere Exkursionen im Rahmen des Outdoor Education Unterrichts doch gut funktioniert hat. Mittlerweile spielen Sophia und eine weitere International aus Deutschland jetzt mit den Jungs in den Pausen Rugby und fühlen sich rundum wohl. Alle Internationals haben einen neuseeländischen Buddy bei der Motueka High School, aber generell haben die neuseeländischen Schüler natürlich auch alle einen gut gefüllten Kalender und warten nicht unbedingt auf neue Internationals, die eh jedes Jahr wiederkommen. Der "Novelty Factor" liegt also eindeutig auf Seiten der Internationals und von daher muss die Initiative wohl auch von ihnen ausgehen. Da hilft es dann wohl, wie im Falle von Sophia, dass die Schule und der Ort eher klein sind und man sich zwangsläufig bei allen möglichen Gelegenheiten trifft. Wenn man Schüler, die Lehrer oder den Principal im Supermarkt oder beim Spaziergang mit dem Hund trifft, kommt man auch schon mal länger ins Gespräch, weil nicht die nächste Schulstunde schon wartet.

Wie es der Zufall will, hat Sophia einen Tag vor Erhalt ihrer E-Mail eine Mitteilung geschrieben, dass sie mit ihren Gastgebern wirklich ein Riesenglück gehabt hat, weil sie genau die richtige Mischung von Einbeziehen in das Familienleben und Möglichkeiten zum Rückzug bieten, aktiv fragen, ob Sophia etwas braucht, wie z.B. etwas aus dem Supermarkt oder ob sie zu jemandem gefahren werden möchte oder man jemanden abholen soll, damit sie gemeinsam Zeit in ihrem Zuhause in NZ verbringen können. Sophia wurde von Anfang an voll integriert und zu Familienfeiern oder -treffen mitgenommen und überall freundlich und herzlich aufgenommen. Auch einen Wochenendtrip nach Christchurch gab es bereits, wo ein Familienmitglied Geburtstag feierte.

In Christchurch hatte Sophia auch Gelegenheit, 3 oder 4 andere Schüler, die mit CDC gereist sind und mit denen sie auf dem Flug nach Auckland Bekanntschaft machte, zu treffen und sich auszutauschen. Feedback von einem dieser Schüler war, dass er gut verstehen kann, warum Sophia sich für einen kleinen Ort wie Motueka und eine relativ kleine Schule entschieden hat. Unsere Erfahrungen bisher bestätigen diese Einschätzung vollkommen und wir sind sehr froh, dass wir hier ganz offensichtlich die richtige Wahl getroffen haben.

Es ist sicher auch sehr hilfreich, wenn man Gastgeber bekommt, die das schon einmal (oder mehrmals) gemacht haben und deshalb auf mögliche Probleme vorbereitet sind und diese dann vermeiden oder zumindest minimieren können. Es kommt aber natürlich auf beide Seiten an. So hatten Sophias Gasteltern zuvor eine deutsche und japanische International. Die Deutsche ist nach ihren geplanten 6 Monaten zufrieden und voll des Lobes für die Familie nach Deutschland zurückgekehrt, während die Japanerin immer noch die Motueka High School besucht, aber die Familie gewechselt hat, weil sie nicht zufrieden war. Sophia, wie gesagt, ist mehr als nur zufrieden und sagt, dass es eine Bilderbuchfamilie wäre. Sie kocht jetzt jeden Mittwoch für alle und bringt sich somit aktiv in den Alltag der Familie ein. Wenn sie das dann auch in Deutschland so macht nach ihrer Rückkehr, hat sich das Auslandsjahr schon bezahlt gemacht. ;-)

Anfang Dezember reist Sophia nun mit ihrer deutschen Freundin von der Motueka High School nach Australien. Wir sind gespannt. Eine Rundreise in NZ ist zu einem späteren Zeitpunkt in der Planung.

Da alles so hervorragend läuft, vermuten wir, dass das „dicke Ende“ noch kommt, wenn es um die Rückreise nach Deutschland im Juli 2024 und die Wiedereingliederung in den normalen "Schulwahnsinn" in Deutschland geht. Aber darüber lassen wir uns dann graue Haare wachsen, wenn es so weit ist.

Abschließend möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal herzlich für ihre hervorragende Arbeit bedanken. Wir können und werden CDC wärmstens bei allen Interessenten empfehlen, denn besser hätte es für uns nicht laufen können!