High School in USA

Janina - Ohio, Atwater, Waterloo High School

Vor ungefähr einem Jahr saß ich vor meinem Computer und habe mir alle Erfahrungsberichte durchgelesen, und jetzt sitze ich hier und schreibe selber einen. Das hätte ich niemals gedacht! Das Kribbeln in meinem Bauch, als ich durch die Berichte gelesen habe, werde ich niemals vergessen. Hier ein paar Zeilen, die euren USA-Aufenthalt vielleicht etwas näher kommen und bei euch die Aufregung steigen lassen.

Ich konnte es kaum erwarten, meine Gastfamilie zu sehen, die ich erst etwa 1 Woche vor meiner Ausreise erfahren habe. Alles ging unheimlich schnell nach dem Anruf, auf den ich 3 Monate gewartet hatte. Ich war gerade aufgestanden, als meine Mom in mein Zimmer stürmte und mir mit freudigem Gesicht erzählte, dass sie angerufen haben. Es ging nach Atwater in Ohio, eine kleine Stadt mit 700 Einwohnern. Die nächstgrößere Stadt ist Cleveland.

Meine Gastfamilie ist meine Gastmutter Janet (60) und ihre Tochter Ashley (21), die nicht mehr zuhause wohnt. Ich habe ebenfalls 2 Hunde, Denno und Ecco. Ich war so aufgeregt und gespannt auf meine 5 Monate auf der anderen Seite der Welt. Jetzt konnte es losgehen! Im Flugzeug saß ich neben einem netten Amerikaner, der mit seiner Familie in Deutschland lebt und mich freundlicherweise eingeladen hat, mit ihnen meine 6 Stunden Aufenthalt in Atlanta zu verbringen.

Nach 22 Stunden auf den Beinen hat mich meine Gastmutter vom Airport in Canton abgeholt. Ich war unglaublich müde, aber trotzdem noch hibbelig vor Aufregung. Der erste Eindruck von meinem Haus war WOW, so habe ich mir das niemals vorgestellt. Es war halb 12, als ich ankam, es war sternenklar und die Grillen haben eine unglaubliche Geräuschkulisse gemacht, die ich nie mehr vergessen werde. Mein Haus ist ziemlich klein (wohnen ja auch nur 2 Leute drin). Ich war sehr zufrieden mit allem.

Die ersten Tage sind schnell vergangen, meine Hostmutter hat mir alles gezeigt und erklärt und mir alle ihre Freunde und Nachbarn vorgestellt, von denen mich jeder willkommen geheißen und mir viel Spaß für die kommenden 5 Monate gewünscht hat. Anfangs war ich etwas überfordert mit dem Englisch und habe sehr oft nachgefragt, wenn ich etwas nicht verstanden habe, aber das legt sich nach einigen Wochen sehr schnell.

An meinem ersten Schultag war ich unglaublich aufgeregt. Der traditionelle gelbe Schulbus hat mich direkt vor meiner Tür abgeholt und mich zu meiner neuen Schule (Waterloo High School) gebracht. Jeder hat mich angeschaut, als ich mein Homeroom-Zimmer betrat. Die Aufregung hat sich gelegt, als einige nette Mädchen sich mit mir unterhalten haben. Immer wieder wurden mir Fragen gestellt, wie zum Beispiel, ob wir Englisch sprechen in Deutschland oder ob wir auch Autos haben, wie mein Schultag ausschaut und ob ich meine Familie sehr vermisse. Alle waren sehr, sehr nett zu mir und haben mir immer geholfen, wenn ich mich mal verirrt habe.

Schule ist ganz anders als in Deutschland, die Lehrer sind wie Freunde, die sich wirklich für dich interessieren und dir versuchen zu helfen, wo sie können. Dabei fehlt hier nie der Spaß, verkleidete oder singende Lehrer, Donuts und kleine Klassenwettkämpfe um Süßigkeiten sind hier täglich mit dabei.

Ich belege Algebra, English, History of Rock and Roll, American History, Ceramic und Chor. Am besten gefällt mir Ceramic, mal was ganz anderes als das normale deutsche Schulleben. Ich renne Cross Country nach der Schule, was mir unheimlich viel Spaß macht, auch wenn ich am Anfang sehr zu kämpfen hatte, weil alle hier so sportlich sind. Ich rate euch, wenn ihr die Möglichkeit habt, einem Sportteam beizutreten, macht es! Mit meinem Cross Country Team habe ich einige sehr schöne Moment erlebt, die mich mein ganzes Leben begleiten werden. Ich verstehe mich ebenfalls sehr, sehr gut mit allen aus meinem Team. Es fasziniert mich immer wieder, wie wichtig Sport in amerikanischen Schulen ist. Jeder kommt zu Footballspielen und präsentiert seine Schule, so gut er kann.

Genug über Schule. Meine Gastfamilie ist die beste Gastfamilie, die ich mir wünschen konnte. Obwohl ich meine Familie ziemlich spät bekommen habe, bin ich überglücklich. Einige Aktivitäten von meiner Gastmutter und mir sind spazieren in großen Parks, kochen, essen gehen in leckeren Restaurants, shoppen, Freunde besuchen, gemeinsam Glee schauen und Eiscreme essen sowie einkaufen in riesigen Einkaufzentren. Sie versucht alles, damit ich mich hier wohlfühle, und das hat sie schon am ersten Tag geschafft!

Vor einer Woche war ich mit einer deutschen Austauschgruppe, die hier für 5 Wochen ist, in Washington DC. Und trotz des Government shutdowns habe ich viele tolle Sachen gesehen wie zum Beispiel: das Weiße Haus, Government Building, National Mall, Six Flag Rollercoasterpark, Washington Monument, National Geographic Museum und viele weitere tolle Sachen. Ich war ebenfalls schon im Cleveland Zoo auf einer Fair und bei zahlreichen Footballspielen. Im Dezember fliege ich 6 Tage nach New York City, was ich kaum erwarten kann.

Mein Motto für meine 5 Monate in den USA ist: Mache alles mit, was dir angeboten wird, diese Chance hat man nur einmal im Leben. Nimm so viele tolle Erfahrungen mit, wie du sammeln kannst und genieße jeden einzelnen Tag, denn die Zeit vergeht schneller, als man sich vorstellen kann. Freut euch auf diese Zeit, sie ist einmalig und wird sicherlich die beste Zeit eures Lebens!

Ich wünsche allen zukünftigen Austauschschülern eine tolle Zeit!

Viele Grüße aus Atwater in OHIO,

Janina