High School in Großbritannien

Paulina - Torquay, Dartmouth Academy

Hey! Mein Name ist Paulina und ich war von September 2015 bis Ende Januar 2016 für fünf Monate in England im südlich gelegenen Torquay.

Der Traum von mir nach England zu gehen war schon lange da und ich wollte das Land der Queen einfach mal anders kennenlernen als nur ein Tourist. Ich wollte England wirklich „erleben“ und einfach mal ein anderes Leben kennenlernen als das, was ich schon kannte. Und es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Denn es war einfach eine unvergessliche Zeit!

Fang ich mal von vorne an:
Ich habe, wie gesagt, in Torquay gelebt. Mit meiner Gastfamilie wohnte ich im typischen Reihenhaus und ich hatte eine Gastmutter (Tracey) und eine 16-jährige Gastschwester(Charlotte). Tracey war wirklich super süß und hat mich behandelt wie ihre eigene Tochter. Auch mit Charlotte hab ich mich super verstanden, obwohl ich sie nicht so oft sah, da sie ziemlich häufig arbeiten war.

Jeden Morgen bin ich vom Schulbus abgeholt worden und hab mich dann auf den Weg zur Dartmouth Academy gemacht. Auch wenn die Fahrt leider etwas länger gedauert hat (um die 50 Min.) war das gar kein Problem, da die anderen Schüler aus Torquay und ich immer viel Spaß hatten und außerdem den besten Busfahrer aller Zeiten.

Dartmouth Academy lag im etwas abseits gelegen Dorf Dartmouth, das auch direkt am Meer liegt, und von der Cafeteria konnte man jeden Tag die Bucht sehen, was wirklich traumhaft war. Die Schule an sich wurde vor wenigen Jahren erst neu renoviert und war wirklich unglaublich gut ausgestattet. Auch wenn die Schule etwas kleiner war (etwa 500 Schüler für Kindergarten, Grund- und weiterführende Schule), hat man sich gut eingefunden. Die anderen Schüler und natürlich auch die Lehrer waren super freundlich und haben dich immer gefragt, ob du gut klarkommst und wie es dir geht.

Nach etwa einem Monat hatte ich angefangen, mich wirklich mit den Engländern anzufreunden und etwas mit ihnen zu unternehmen. Ich muss schon zugeben, dass die ersten Wochen echt komisch waren und auch noch nicht die besten, doch wenn du offen bist und auch auf die Engländer zugehst, dann wird das ganz schnell eine fantastische Zeit. Und wenn man sich mit den Engländern anfreundet merkt man auch ganz schnell, was das für ein verrücktes aber unglaublich liebes Volk ist.

Auch das englische Schulsystem war anders. Man konnte ganz andere Fächer belegen und am Ende hatte ich auch Handwerken und Drama, was wirklich eine tolle Erfahrung war. Auch wenn ich vorher noch nie wirklich handwerklich gearbeitet habe, kam ich super klar und wenn ich mal etwas nicht verstanden habe, hat einem der Lehrer sofort geholfen.

Die englischen Lehrer sind, meiner Meinung nach, auch viel freundlicher und man hat wirklich fast so etwas wie eine Freundschaft zu ihnen entwickelt. Z. B. zu meinem Music und Drama Lehrer, der einfach ein unglaublich offener und lustiger Mensch ist, der mich immer unterstützt hat.

Und natürlich gibt es auch noch die berühmt-berüchtigte Schuluniform, die, wie ich denke, ein unglaublicher Vorteil ist. Und ich vermisse es so sehr, diese tagtäglich in der Schule zu tragen. Sie hat einem einfach unglaublich geholfen, sich zu integrieren. Auch wenn es komisch klingt, aber es ist einfach so viel besser nicht jeden Tag überlegen zu müssen, was man anzieht, was mir besonders jetzt wieder schwer fällt.

Aber das Beste am ganzen Austausch sind und bleiben einfach die Leute, die man kennengelernt hat, und die Erfahrungen, die man gesammelt hat. Die Menschen dort sind mir einfach so ans Herz gewachsen und ich vermisse sie so unglaublich. Auch der Abschied von allen war eines der schwersten Dinge, die ich je gemacht habe, und es sind auch mehr als nur ein paar Tränen geflossen.

Und ich habe das Gefühl, ich habe mich auch innerlich total verändert. Vorher noch eher ein bisschen zurückhaltend und beinahe schüchtern, bin ich jetzt viel offener geworden. Ich habe gelernt, wie viel Freude man anderen Menschen durch offene Freundlichkeit machen kann und bin insgesamt viel fröhlicher geworden.

Daher und noch durch tausend andere Gründe, die ich kaum auflisten kann, bin ich unglaublich dankbar, die Möglichkeit gehabt zu haben, ins Ausland zu gehen. Und ich kann es nur jedem raten, der etwas anderes und Neues erleben will. Auch wenn ihr am Anfang vielleicht unsicher seid, kann ich euch eines sagen: Keine Angst! Ich muss zugeben, in meinem letzten Monat in Deutschland, war mir auch ganz flau im Magen und ich hatte wirklich auch ein bisschen Angst. Aber die Erfahrungen, die du bekommst, und alles was du dort erlebst und kennenlernst, gibt dir so viel und verändert dich wirklich.

Darum kann ich nur jedem raten, diese Chance zu ergreifen und ins Ausland zu gehen. Denn es ist wirklich eine unglaubliche Zeit und ich würde so viel dafür geben, sie nochmal erleben zu können.

Paulina H.