High School in Großbritannien

Julius - Paignton

Meinen fünfmonatigen Englandaufenthalt verbrachte ich in Paignton, einer Stadt im Südwesten des Landes, welche mir besonders wegen ihrer schönen Lage gut gefiel.

Ich lebte dort bei einem jungen Ehepaar mit zwei kleinen Kinder (eins und fünf). Meine Gastfamilie trug einen großen Teil dazu bei, dass meine Zeit dort so schön wurde. Dadurch, dass diese bereits zuvor Austauschschüler aufgenommen hatten, waren sie sehr erfahren und wussten, wie ein gutes Zusammenleben gelingen könnte. Besonders die Kinder waren sehr witzig und machten das Familienleben auf eine angenehme Weise chaotisch.

Was mir dort jedoch am besten gefiel und was meinen Aufenthalt dort für mich unvergesslich gemacht hat, war die Schule. Das College, welches ich besuchte, war hervorragend ausgestattet und hatte extrem nette Lehrer, die mir den Schultag sehr erleichterten und mir gerade zu Beginn mit Vielem entgegenkamen. Besonders das englische Schulsystem mit seinen vier Fächern im Year 12 kam meinen Interessen sehr zugute.

Außerdem gab es dort zahlreiche Fächer, die in Deutschland nicht angeboten werden, wie zum Bespiel "Photography" oder "Graphic design", die sehr interessant waren und wobei man weniger das Gefühl hatte, man würde in die Schule gehen.

Am Anfang war es schwierig mit den Mitschülern in Kontakt zu kommen, aber dieses Problem löste sich mit zunehmender Verbesserung der Sprache von selbst. Auch die Offenheit der dortigen Schüler überraschte mich, führte aber dazu, dass man sich schnell integrierte und Freunde fand.

Natürlich durfte auch der Sport nicht zu kurz kommen und so entschied ich mich nach einigen Wochen, Fußball zu spielen. Zusätzlich dazu besuchte ich das Gym an der Schule. Außerdem hatte ich das Glück, dass ein Freund von mir begeisterter Surfer war und sowohl Surfbrett als auch Kleidung für mich organisieren konnte und wir regelmäßig surfen gingen, was ein ziemlich cooler Sport ist, den man nicht alle Tage machen kann.

Während meiner doch recht knappen Freizeit, die ich meistens an den Wochenenden hatte, habe ich häufiger Ausflüge mit Freunden in nahegelegene Städte wie Exeter oder Plymouth gemacht.

Bei alledem hatte ich weniger ein Problem damit, die Sprache zu verstehen, was mir zu meiner eigenen Überraschung von Anfang an sehr gut gelang, als zu sie zu sprechen, jedoch kam das mit der Zeit, bis ich am Ende gar nicht mehr darüber nachdachte, was ich sagen wollte.

Auch fühlte ich mich zu keiner Zeit verloren oder einsam, zwischenzeitliches Heimweh gehört wohl irgendwie dazu, aber durch meine Gastfamilie und meine Freunde dort, hatte ich immer jemanden, auf den ich mich verlassen und mit dem ich über alles reden konnte.

Zwei besonders schöne Ereignisse werden mir auf jeden Fall für immer in Erinnerung bleiben. Das waren einmal Weihnachten und mein Geburtstag. Zu beiden Anlässen beschenkte man mich reichlich und sorgte dafür, dass ich mich wie ein richtiger Teil der Familie fühlen konnte.

Auch hatte ich noch nie ein derart intensives Weihnachtsfest erlebt. Aufgrund der kleinen Kinder wurde alles getan, um die Vorstellung von "Santa" möglichst authentisch zu machen und maximal magische Weihnachten zu feiern.

Nach all diesen schönen aber auch anstrengenden Erlebnissen und einer lustigen Abschiedsfeier, ging es für mich dann auch nach Hause. Natürlich freute ich mich, meine Freunde wiederzusehen, allerdings war ich schon recht traurig, als ich schließlich Abschied nehmen musste.

Abschließend bleibt nichts mehr zu sagen, außer, dass ich dankbar dafür bin, diese Erfahrung gemacht haben zu dürfen, und ich kann England als Land und den Südwesten im Besonderen nur weiterempfehlen.

Vielen Dank und liebe Grüße
Julius