Der Start meiner 5 Monate in Irland war etwas holprig. Bei meinem Hinflug im Januar gab es aufgrund der Wetterverhältnisse ein paar Komplikationen, aber auch als ich verzweifelt war, standen alle auf meiner Seite – Carl Duisberg Centren, meine Familie, meine Gastfamilie und auch die Organisation vor Ort.
Da wir alle ja bereits viel in Kontakt standen, hat es sich bei meiner Ankunft so angefühlt, als kannte ich alle schon und ich wurde sehr herzlich begrüßt. Mit meiner Gastfamilie habe ich mich sofort super verstanden und echt wohl gefühlt.
Die Schule war erst noch eine Woche geschlossen, weil etwas Schnee lag. Das ist fast schon Panikzustand bei den Iren, die sehen Schnee nur alle paar Jahre, wenn überhaupt. Die Zeit habe ich aber genutzt, um mit allem vertraut zu werden und richtig anzukommen.
Meine ersten Wochen waren sehr aufregend. In der Schule hebe ich mich gleich mit allen verstanden und viele Freunde gefunden. Die Iren machen es einem aber auch leicht, indem sie fast alle sehr offen und einfach freundlich sind, solange du auch nett zu ihnen bist und dich im Gegenzug auch öffnest.
Ich war im Transition Year (TY), was teilweise gut und teilweise nicht so gut war. Denn im Unterricht haben wir uns oft gelangweilt, weil wir nichts gemacht haben, außer miteinander zu reden. Auf der anderen Seite hatten wir spannende, mehr praktische Fächer, die man nicht unbedingt in Deutschland hat (z.B. Home Economics, Engineering, Steam).
Zum St. Patrick‘s Day bin ich mit Freunden nach Dublin gefahren zum großen Umzug, was sich definitiv gelohnt hat und was ich auch weiterempfehlen würde. Man muss sich nur bewusst sein, dass dort viele Besucher am Ende des Tages betrunken sind. Da man aber eh nicht so spät noch da sein darf, ist das kein Problem.
In den Sommerferien ist kurzfristig meine Mutter zu Besuch gekommen, weil meine Gastfamilie im Urlaub war und viele meiner internationalen Freunde nach Hause geflogen sind oder die Eltern auch vorbeigekommen sind. Mit meiner Mutter habe ich eine kleine Rundreise gemacht im Süden und Westen Irlands, was sehr empfehlenswert ist, da man aufgrund schlechter Verbindungen der öffentlichen Verkehrsmittel nicht viel von Irland sieht ohne Auto. Man muss immer erst nach Dublin und von dort aus dann weiter. Mein Highlight war der Overnight Trip am Ende des Schuljahres, wo wir einfach nochmal Zeit zusammen verbringen konnten, und der TY Ball.
Zusammengefasst waren es 5 Monate voller spannender Erlebnisse, voller Hochs und Tiefs (Ja, Heimweh ist auch viel dabei) und viel Gewinn an Reife und Wachsen. Es war eine unvergessliche Reise, die ich immer wieder genauso antreten würde.