High School in Kanada

Jennifer - British Columbia, Victoria

Mit diesem Bericht hat sie beim Essaywettbewerb 2011/2012 den 2. Platz gewonnen!

Meine Gastmutter hieß mich mit einer herzlichen Umarmung am Flughafen willkommen. Riley, mein zukünftiger "Bruder" auf vier Pfoten, empfing mich mit einem lieblich-nassen Kuss quer durchs Gesicht, als ich sein Revier, mein neues Zuhause, betrat. Die süßeste Gastschwester, die man sich nur wünschen kann, die zweijährige Leah, wünschte mir den 1. Guten Morgen, indem sie mir die Neuigkeit der Erwartung eines weiteren Geschwisterkindes verkündete. All dies war die Einleitung in ein mit Worten unbeschreibliches, wunderschönes Jahr in der märchenhaften Stadt Victoria, British Columbia in Kanada, das mir zu diesem Augenblick noch bevorstand.

So herzlich und liebevoll wie mich sowohl meine Gasteltern als auch Leah und Riley empfingen, wurde ich von der gesamten Familie gleich mit offenen Armen begrüßt, sodass ich mich umgehend wie ein Teil der Familie fühlte und auch als dieser angesehen wurde. Während der 10 Monate, die ich mit meiner "Canadian Family" verbringen durfte, bekam ich die Chance mit "Grammy Geri" die Zumba-Klassen zu rocken, mit Leah die Pferde von "Grammy Jill" zu bestaunen, amüsante und durchaus unterhaltsame Besuche mit "The world‘s best Great-Grammies" zu erleben, sämtliche Familienfeste wie Geburtstage oder die typisch amerikanisch großen "Turkey-dinner" zu Weihnachten oder Thanksgiving und vieles vieles mehr mit der gesamten Familie zu genießen.

Da ich in diesem Jahr allgemein so viel Herzlichkeit auf einem Mal begegnet bin wie zuvor noch nie, passte es, dass ich sowohl in der Orientierungswoche direkt nach meiner Ankunft vor Ort, als auch in der Schule auf viele nette und hilfsbereite Leute gestoßen bin. Eine meiner besten Freundinnen über das gesamte Jahr in Kanada traf ich bereits in der Orientierungswoche: Ana aus Mexiko.

Die Tatsache, dass die Herausforderung, andauernd eine andere Sprache, also Englisch, zu sprechen, mir unglaublich viel Spaß gemacht hat, war wahrscheinlich einer der Gründe, warum ich kaum Verständigungsprobleme hatte und nun sogar lieber Englisch rede, denke oder lese als Deutsch.

Mit meiner Reise nach Kanada betrat ich das erste Mal den amerikanischen Kontinent. Und auch, wenn ich in der Schule mit vier Fächern pro Semester, darunter jeweils zwei "Fun-Classes" wie Tanzen oder Kochen, nicht den gleichen Anforderungen wie in Deutschland unterlag, habe ich sehr viele wichtige, mir Augen öffnende oder erstaunende Dinge über das Leben, die Welt und unterschiedliche Menschen und Kulturen gelernt.

Durch die Vielseitigkeit, die Kanada als Land und seine Einwohner vom Grund her bietet, und das breite Spektrum an internationalen Schüler, habe ich über Länder, Menschen und Kulturen Dinge erfahren, die mir mit Sicherheit so sonst nie bewusst geworden wären.

Außerdem bekam ich die Chance, im Winter einige Tage mit der Gastfamilie einer Freundin beim Skifahren in dem weltbekannten Skigebiet des Westens Kanadas namens Whistler zu verbringen. Die zwei Wochen Frühlingsferien durfte ich bei Verwandten in Kalifornien zu Besuch sein, und bekam so die Möglichkeit, den Unterschied zwischen den "North Americans" (den Kanadiern) und den "Americans" (den US-Amerikanern), worauf die Kanadier einen großen Wert legen, zu erfahren. Danach ging es dann crazy weiter, da ich nach der endlosen Sonne im Sunny State of California noch einmal in die Schneemengen auf Mount Washington, dem bekanntesten Berg für Wintersport auf Vancouver Island, eintauchte.

Weiterhin erlebte ich zwei wunderbare Besuche in Vancouver. Darunter ein Sightseeing Wochenende bei einer Freundin und einen Ausflug zum Aquarium mit meiner Gastfamilie.

Einmal an die Fähre gewöhnt, ließen Ana und ich uns einen Auflug auf die "Hippie Insel" der Golf Islands vor Vancouver Island namens "Salt Spring" natürlich nicht entgehen. Wir hatten einen wunderschönen Tag, überwältigt vom "Twilight Feeling" des unglaublichen Naturpanoramas.

Ein weiteres Highlight war das Youth for Change and Inclusion Camp, wo wir, einige Schüler meiner und der anderen Schulen meines Schulbezirkes, gelegen an einem Bilderbuch ähnlichen See gecampt und jede Menge über soziales Miteinander gelernt, diskutiert und erarbeitet haben. Dieses Camp wurde von den Leadership-Gruppen der Schulen mit Unterstützung der Police of Victoria organisiert.

Um irgendwie zu einem Abschluss zu kommen, wo es sowieso kaum möglich ist, so eine wunderbare Zeit mit Worten zu beschreiben...

Dies waren nur einige der unbeschreiblichen Erlebnisse und Erfahrungen, die mir dieses Jahr erbracht hat. All die Dinge, die ich während dieser Zeit gelernt habe, die wunderbaren Menschen, die ich lieben gelernt habe, und vieles mehr, wird mich mein Leben lang begleiten. Ich bin sehr, sehr dankbar und rate jedem, der diese Möglichkeit geboten bekommt, sie zu ergreifen.

Nun verstehe ich, warum viele ehemalige Austauschschüler vom Jahr ihres Lebens reden... Es ist einzigartig, unbeschreiblich!
Awesome!

Where have you had the time of your life? – In Canada, Eh! :D