High School in USA

Philipp - Colorado, Denver, Longmond High School

Von August bis Dezember 2009 habe ich in Denver / Colorado an einem High School - Programm in den USA teilgenommen. Meine 5 Monate in Amerika sind für mich leicht zu beschreiben, da ich fast nur schöne Eindrücke und Erlebnisse gesammelt habe.

Ich lebte in einer Gastfamilie, wo ich drei Geschwister hatte: zwei ältere Mädchen und einen jüngeren Bruder. Den Kontakt nach Deutschland habe ich durch E-Mails, Skypen und Internet aufrecht erhalten. Meine Gastfamilie hat mir in der ganzen Zeit sehr viel geholfen und mich auch überall sehr unterstützt. Ich habe viel mit meiner Familie unternommen und sie haben mir Amerika erklärt und gezeigt. Ich habe mich sehr heimisch gefühlt. Letzten Endes ist es meine zweite Familie geworden.

In der High School besteht das Schuljahr aus zwei „Semestern“. Ich konnte meine Fächer am Anfang des Schulsemesters selbst wählen. Verpflichtend waren für mich nur die Fächer Geschichte, Englisch und Mathe. Dazu wählte ich noch Französisch, Biologie, Kochen, Football und Klettern, wovon mir Football am besten gefiel. Meine Highschool war sehr groß und hatte bis zu 150 Fächer zur Auswahl. Es gibt viele Fächer, die wir in Deutschland gar nicht haben, so wie z. B. Fotografie, Kochen, Auto fahren oder einzelne Sportarten wie Inline-Skating und Wrestling. Sport wird in Amerika sehr groß geschrieben. Ich schaffte es im Fußball in das erste Schulteam von dreien und spielte für meine High School in den Playoffs mit. Wenn man für ein Schulteam spielt, bekommt man viel Anerkennung und einige zusätzliche Freiheiten. Wenn ein Spiel anstand, durfte ich den Unterricht früher verlassen, und auch wenn ich meine Hausaufgaben an diesem Tag nicht schaffte, war das entschuldigt. Am Ende meines Aufenthalts versuchte ich mich noch im Wrestling, wo ich auch ein Turnier mit dem zweiten Platz abschloss.

Auch neu für mich war in Amerika, dass es keinen Klassenverband gab. Nicht der Lehrer, sondern der Schüler wechselt die Klassenräume. Die Schulen sind in Amerika sehr viel größer als in Deutschland. Meine Schule, die Longmond High School, besuchen so ca. 5.000 Schüler. Auch das Schulgelände ist größer, der Campus besteht aus zwei großen Gebäuden und vielen Sportanlagen.

Ein Schultag von mir sah so aus: Um 7.45 Uhr begann meine erste Schulstunde, die 90 Minuten lang war. Dann hatte ich immer Sport, wieder 90 Minuten. Anschließend 90 Minuten Englisch oder Französisch, dann war Pause, 45 Minuten lang. In der Pause ging man in die Stadt, wo wir uns etwas zu essen kaufen oder noch schnell Hausaufgaben machen konnten. Um 13.30 Uhr fing die letzte Stunde an, die um 14:45 Uhr endete. Meistens hat man direkt im Anschluss noch Sport oder eine andere AG bis 18.00 Uhr. Die meiste Zeit des Tages war ich also in der Schule. Da ich hier aber immer mit meinen neuen Freunden zusammen war, hatte ich Spaß und es war nicht sehr schlimm!

Die Atmosphäre in der Schule ist sehr freundlich und entspannt. Die Schüler werden von den Lehrern sehr gefördert und unterstützt. Die Lehrer nehmen sich auch nach den Schulstunden viel Zeit für die Schüler, um Fragen zu klären oder bei schlechten Arbeiten den Stoff noch einmal zu besprechen. Die Lehrer helfen einem und nehmen sich sehr viel Zeit für die einzelnen Schüler, das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler ist sehr freundschaftlich. Ich habe so gut wie nie Leistungsdruck gespürt.

Nach kurzer Zeit stellte ich fest, dass ich zwar mit meinem Bildungsstand schon weiter war und leicht in die 11. Klasse hätte gehen können. Doch weil ich mit Schülern aus meinem Alter zusammen sein wollte und weil mein Englisch noch nicht so gut war, blieb ich in der 10. Klasse.

Von der amerikanischen Kultur habe ich während meines Aufenthalts einige Feiertage kennen gelernt, wie zum Beispiel Thanksgiving, Halloween und Weihnachten. Diese Feste habe ich mit meiner Familie zusammen gefeiert und viel über die Sitten und Bräuche in den USA erfahren. Auch in der Schule hatten wir verschiedene Veranstaltungen, zu denen aber nur die Klassen 10 bis 12 eingeladen waren, z.B. „Prom“ und „Homecoming“, die vergleichbar mit dem Abschlussball hier bei uns sind.

Während meines Aufenthalts habe ich von der USA den Südwesten und die Rocky Mountains kennen gelernt und Los Angeles an der Westküste. Ich besuchte im Dezember für eine Woche Los Angeles, um am Ende meines Auslandsaufenthalts mit vielen weiteren Austauschschülern aus China, Korea, Norwegen, Österreich, Italien, Deutschland, Spanien, Brasilien und Argentinien zusammen zu kommen. Wir besuchten die Filmstudios in Hollywood, Malibu Beach, Santa Monica, Beverly Hills und den „Walk of fame“, wo viele Berühmtheiten und Stars verewigt sind. Da ich um die Weihnachtszeit dort war, besuchte ich mit kurzen Hosen den Weihnachtsmarkt und sonnte mich am Strand. Es war ein schöner Schlusspunkt meines Besuches in Amerika.

Das Auslandsjahr hat mir sehr viel Freude bereitet und ich habe tolle Erfahrungen gesammelt. Zudem habe ich nette Freundschaften aufgebaut und halte weiterhin den Kontakt mit meiner Gastfamilie. Außerdem konnte ich mein Englisch stark verbessern und ich kann mir vorstellen, eines Tages in diesem Land zu leben. Ich habe den Anschluss an meine Klasse in der Blote Vogel Schule schnell wieder gefunden. Ich kann jedem Schüler und jeder Schülerin ein Auslandsjahr nur wärmstens empfehlen, denn es ist ein einmaliges Erlebnis!

Dortmund, 11. April 2010