High School in USA

Martin - North Dakota, Williston

Mein Austauschjahr war einfach unglaublich! Los ging es am 30. August 2007. Meine Hinreise ging sehr schnell und ich konnte es kaum erwarten, meine neue Familie kennen zu lernen. Ich flog von Frankfurt nach Denver, was ungefähr 10 Stunden dauerte, und anschließend von Denver nach Dickenson. Von Dickenson musste ich nochmal 2 Stunden in meine neue Heimat fliegen.

Als ich um 12 Uhr nachts in Williston ankam, empfing mein Gastvater Bruce mich mit strahlendem Gesicht und wir verstanden uns sofort super. Am Haus angekommen, hat mich Shelley, meine Gastmutter, begrüßt und dann ging ich auch schon ins Bett, weil ich todmüde von der langen Reise war.

Am nächsten Morgen wurde ich meinen beiden Gastbrüdern, Jacob und Derek, und meiner Gastschwester Sable vorgestellt. Natürlich auch meinem Gasthund Nash. Wir haben uns alle auf Anhieb gut verstanden und ich habe mich echt wie zuhause gefühlt. Es ist unglaublich, wie ich aufgenommen wurde, mit welcher Offenheit und Herzlichkeit, einfach unglaublich.

Den ersten Tag sind wir mit der Familie zu den Großeltern an einen See gefahren, wo wir schwimmen gehen, Basketball, Tennis und Baseballspielen spielen konnten.

Dann, am nächsten Tag, ging es in die Schule! Ich stand schon um 4 Uhr nachts auf, da ich mit der Zeitumstellung einfach total nicht klargekommen bin. Aber das war auch nicht so schlimm, da ich eh viel zu aufgeregt war. Nach dem gemeinsamen Frühstück sind wir zusammen zur Schule gefahren und mein Gastvater stellte mich erst einmal dem Schulleiter und ein paar Freunden vor.

Meinen Locker bekam ich auch zugewiesen, Nummer 17. Meine neue Klasse, die mir mit nur 10 Leuten sehr klein erschien, aber echt total cool war, nahm mich sehr nett in Empfang und dann ging es auch schon los. Mein Stundenplan war ziemlich hart, mit Mathe, Englisch, Chemie und Geschichte hintereinander. Aber es stellte sich heraus, dass amerikanische Schulen leichter als deutsche Schulen sind.

Aufgrund vieler Anfragen hin bin ich ins Footballteam gegangen, was sehr gut war, da ich dort noch mehr neue Freunde finden konnte. Obwohl Football echt anstrengend war, hat es mir echt Spaß gemacht!

Mein Englisch war am Anfang eher dürftig, aber ich konnte merken, wie es von Tag zu Tag besser wurde. Nach schon einem Monat kam mein erster englischer Traum. Es war unglaublich zu sehen, wie sich mein Kopf von Deutsch auf Englisch umstellte und ich musste nicht mehr lange denken, um Fragen zu beantworten, echt Hammer!!

In Amerika fühlte man sich wie ein Star, da jeder mit dir reden will und sehen will, ob du echt aus Deutschland bist. Jeder wollte einfach ein Teil von deinem Tagesablauf sein, und ich hatte viele Freunde, mit denen ich nach der Schule immer was zu tun hatte. Als die Footballsaison zu Ende war, ging es dann mit der Basketballsaison weiter, die echt Hammer war. Das Training war ziemlich hart und man versucht echt, sein Bestes zu geben und pusht sich bis zu seinen Grenzen.

Jeden Sonntag bin ich und meine Familie in die Kirche gegangen, was echt anders ist als in Deutschland. Man sieht alles viel lockerer und einfach anders, als ich es mir je hätte denken können.

An Weihnachten musste ich bei einem guten Freund bleiben, da meine Familie eine Bootsreise unternahmen, auf die ich nicht mitkonnte, weil sie diese schon geplant hatten, bevor sie mich als Gastschüler aufnehmen wollten. An Weihnachten unternimmt man in Amerika sehr viel mit der Familie und es war eine sehr schöne Erfahrung, aber während der Weihnachtsferien hatten wir jeden Tag 2 Stunden Basketballtraining.

Ich hatte auch die Chance, mit meiner Gastfamilie ein NBA-Spiel zu gucken. Dabei ging für mich ein Traum in Erfüllung, da ich schon als kleines Kind davon geträumt habe, mal ein solches Spiel zu gucken. Ich war in Minnesota und habe die Phoenix Suns gegen die Minnesota Timberwolves sehen können.

Weil wir uns überlegt hatten, mal eine Familienreise zu machen, ging es mit meiner Familie an einem Wochenende nach Kanada. Kanada war echt schön, ich war in Regina, was eine sehr schöne Zeit zusammen mit meiner Gastfamilie war. Mein Englisch wurde immer noch von Tag zu Tag besser und ich wurde immer selbstständiger und habe immer mehr neue Freunde gefunden.

Am Ende meines Jahres machten wir einen Trip nach South Dakota zum Mount Rushmore, dann nach Minnesota zu der „Mall of America“. Ein Twins Diamondbacks Baseball Game haben wir uns auch noch angeschaut, was uns nach Chicago führte. Es war echt schön, solange ich mit meiner Familie zusammen war und es wurde nie langweilig, trotz der langen Fahrten.

Zuhause angekommen fühlte ich mich wie ein richtiger Amerikaner, da ich in Chicago gewesen war. Vor meiner Rückreise nach Deutschland hatte ich noch 5 Tage in Williton übrig, die ich größtenteils mit Freunden verbrachte. Am 4. Juli konnte ich noch die Feuerwerke in Amerika miterleben, die echt cool anzusehen waren.

Am 5. Juli ging es letztlich wieder zurück nach Deutschland. Mein Jahr hat mich echt verändert, ich bin viel erwachsener geworden und mein Englisch ist sehr, sehr gut. Ich habe neue Freunde gewonnen und ich werde dieses Jahr mein Leben lang nicht mehr vergessen. Es war unglaublich!