High School in USA

Lina - Texas, Austin, McCallum High School

Mit ihrem Bericht hat Lina W. den 2. Platz des Essaywettbewerbs 2012/2013 gewonnen!

Footballspiele, Erdnussbutter-Marmelade-Sandwich und gelbe Schulbusse – my exchange in America

Ich habe vier Monate in Austin, der Hauptstadt von Texas, verbracht und es war DAS halbe Jahr meines Lebens.

Im Juni letzten Jahres bekam ich die Nachricht, dass die Carl Duisberg Centren eine Gastfamilie für mich gefunden hatten.

Meine Gastfamilie bestand aus meiner Gastmutter Stacy, meinem Gastvater Neil und meinen Gastgeschwistern Jordan (10) und Zach (9). Bevor ich in die USA geflogen bin, habe ich schon oft mit meiner Gastfamilie geskyped, was sehr hilfreich war, da ich sie so schon etwas kennen lernen und vieles fragen konnte.

Von der ersten Sekunde, als sie mich am Flughafen in Austin abgeholt haben, habe ich mich sehr wohl gefühlt. Mit meiner Gastfamilie habe ich sehr viel unternommen und habe mich bei ihnen immer wie zu Hause gefühlt. Meine Gastfamilie ist für mich wie eine zweite Familie geworden. Dank Skype habe ich auch jetzt noch sehr engen Kontakt mit ihnen und der nächste Besuch ist schon geplant.

Meine Schule, die McCallum High School, war etwa so, wie man es aus Filmen kennt. Freunde haben mir gesagt, dass es eine verhältnismäßig kleine Schule war, aber mit ca. 2.000 Schülern fand ich sie sehr groß und es hat auch einige Zeit gedauert, sich auf dem großem Schulgelände zurecht zu finden.

Neben Pflichtfächern wie Englisch, Mathe und US-History, gab es ein großes Angebot an Electives. Es wurden Fächer wie Mode, Chor, Bowlen, Tanzen und viele mehr angeboten. Mein persönliches Lieblingsfach war Newspaper, in dem wir die Schulzeitung gestaltet haben. Das Verhältnis zu Lehrern ist in den USA viel freundschaftlicher als in Deutschland, gerade als Austauschschüler braucht ihr euch keine Sorgen machen, in der Schule nicht mitzukommen, denn die Lehrer sind alle bereit, euch zu helfen!

In den USA ist der School Spirit sehr wichtig. Zu einem Footballspiel zum Beispiel gehen fast alle Schüler, man trägt Schul-T-Shirts, bemalt sich das Gesicht und feuert seine Schule an. Bei solchen Spielen sind auch immer die Cheerleader und die Band.
Da die Amerikaner alle sehr offen sind, war es leicht, Freunde zu finden! Nach zwei Wochen bin ich zum Beispiel schon mit Freunden zum Homecoming, einem Schulball, gegangen. Es war sehr typisch, wie man es aus Filmen kennt, aber ein sehr schöner Abend! Prom, den Abschlussball, habe ich, da ich nur ein Semester in den USA war, leider verpasst. Freunde haben mir aber erzählt, dass es sehr gut war und noch größer war als Homecoming. Meine Freunde in den USA vermisse ich sehr, aber dank Facebook und Skype habe ich mit vielen noch Kontakt.

Ein typisch amerikanisches Fest, das ich miterlebt habe, war Halloween. Es fing morgens schon an, als fast alle verkleidet zur Schule gingen, selbst die Lehrer. Abends sind wir dann trick or treating gegangen, das heißt, wir sind von Haus zu Haus gegangen und haben nach Süßigkeiten gefragt. Wie fast alles in den USA war auch das riesig. Wir haben so viele Süßigkeiten bekommen, dass wir die Hälfte wegschmeißen mussten.

Außerdem haben wir Thanksgiving gefeiert, während ich in den USA war. Auch das war eine tolle und sehr interessante Erfahrung.

Meine Gastfamilie war zum Teil jüdisch, was sehr gut war, denn so habe ich neben einer anderen Kultur auch eine andere Religion kennen gelernt. Meine Gastfamilie war zwar nicht sehr streng religiös, aber an zwei jüdischen Feiertagen waren wir in der Synagoge. Auch wenn ich nichts verstanden habe, da fast alles in Hebräisch war, war es trotzdem sehr interessant. Außerdem haben wir Hanukkah gefeiert, sozusagen das jüdische Weihnachten. Über 8 Tage wurde immer eine Kerze der Menora mehr angezündet und jeden Abend gab es ein Geschenk.

Einmal war ich mit einer Freundin in der Kirche, es war aber ganz anderes als in Deutschland! Die Kirche war mehr wie ein Theater aufgebaut, es gab eine Bühne, Band, Lichtshow etc. Mir hat es sehr gut gefallen, da alles viel moderner war als in deutschen Kirchen.

An einem Wochenende bin ich mit meiner Gastfamilie nach Fredericksburg gefahren, einer Deutschenstadt. Es war sehr interessant zu sehen, was alles "deutsch" ist. Wir waren zum Beispiel in einem deutschen Restaurant, aber das Essen war alles andere als Deutsch!

Sehr gerne wäre ich länger als vier Monate geblieben, aber dann hätte ich ein Schuljahr wiederholen müssen, was ich nicht wollte. Aber auch in einem halben Jahr habe ich sehr viel erlebt und viele tolle Erfahrungen gemacht. Ich habe viele tolle Freunde und meine zweite Familie gefunden, mit denen ich dank Skype auch noch engen Kontakt habe. Ich würde die Entscheidung, ins Ausland zu gehen, immer wieder treffen und kann es nur weiterempfehlen.

Ich hoffe, ihr habt auch so eine tolle Zeit, wie ich sie hatte!
Liebe Grüße,
Lina